top of page

Die Kunst der Selbstsabotage – oder warum Du aufhören solltest, Deine Leistungen und Erfolge herunterzuspielen.


Die Kunst sich selbst im Weg zu stehen oder warum Du aufhören solltest Deine Leistungen und Erfolge herunterzuspielen

Woran liegt es? Sind die einen einfach nur deswegen zu leise, weil die anderen zu laut sind? Oder verhält es sich vielleicht eher umgekehrt? Erscheinen die einen nur deshalb zu laut, weil die anderen zu leise sind?


In einer Welt, die oft den lautesten Stimmen die grösste Aufmerksamkeit schenkt, mag die Neigung, eigene Erfolge herunterzuspielen, als eine Oase der Bescheidenheit erscheinen. Angetrieben von dem Bestreben, nicht als prahlerisch wahrgenommen zu werden, neigen viele Menschen dazu, ihre Leistungen und Errungenschaften zu minimieren.


Aber diese Zurückhaltung kann ungewollt negative Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Kompetenz und Autorität haben. Daher stellt sich die Frage: Ab wann wird Bescheidenheit zum Problem?


Vielleicht hilft es, wenn wir uns klar machen, dass Bescheidenheit für sich alleine noch keine Tugend macht. Und nicht prahlen zu wollen, ist an sich noch keine Kompetenz. Denn es ist ja nicht nur so, dass manche Menschen zu sehr prahlen, sondern ebenso problematisch ist es, wenn andere ihre Erfolge und Fähigkeiten übermässig herunterspielen. Es scheint, dass beide Seiten den Weg des geringsten Widerstandes gehen und genau das tun, was ihnen am einfachsten fällt. Weshalb sich ja auch beide Seiten auf ihre Weise authentisch in ihrer jeweiligen Rolle fühlen. Während sie doch in Wahrheit beide in unterschiedlicher Weise gleichsam falsch liegen.


In einer idealen Welt würden Menschen ihre Leistungen weder über- noch untertreiben, sondern sie selbstbewusst präsentieren. Aber was selbstbewusst ist, wird in beiden Welten unterschiedlich bewertet, genauso sehr was als bescheiden wirkt. Was der eine aus Bescheidenheit tut, wirkt auf den anderen schnell als unsicher und inkompetent. Was der andere aus Selbstbewusstsein tut, wirkt auf manch anderen schnell mal als prahlerisch und arrogant.


Diese Balance zu finden, ist eine Herausforderung. Sie setzt eine gesunde Portion Selbstwahrnehmung voraus, weil man in beiden Fällen einem Reflex widerstehen muss; nämlich dem Reflex sich zurückzuhalten einerseits und dem Reflex sich in den Vordergrund zu spielen andererseits.


Und obschon diese Ausgangslage wie eine moralische Pattsituation erscheint, der Verlierer ist letztlich derjenige, der sich selbst und seine Fähigkeiten unter dem Deckmantel falsch verstandener Bescheidenheit verbirgt oder der durch übertriebenes Selbstbewusstsein Brücken abbrennt.


Die Praxis jedoch zeigt, dass vor allem die Person am meisten zu verlieren hat, die ihre Erfolge und Leistungen herunterspielt. Diese Zurückhaltung, aus Angst als arrogant oder selbstgefällig wahrgenommen zu werden, kann dazu führen, dass wertvolle Chancen und Anerkennungen ungenutzt bleiben. Ironischerweise haben schon brillante Köpfe darin Meisterschaft erreicht, im düsteren Schatten eines Vollpfostens nicht nur in Vergessenheit zu geraten, sondern regelrecht zu verdunsten.


Wer nicht lernt, seine Leistungen im richtigen Licht zu präsentieren, riskiert, in der Masse unterzugehen und von jenen überschattet zu werden, die weniger leisten, aber mehr darüber sprechen. Es ist ein subtiler, aber entscheidender Unterschied zwischen bescheiden leben und sich selbst unnötig klein halten. Letzteres ist eine Form der Selbstsabotage, die langfristig die eigene Entwicklung hemmt und die Anerkennung durch andere schmälert.


Und abgesehen davon, es ist ja ohnehin schon schwierig genug, Menschen fair und objektiv einzuschätzen. Wenn dann jemand noch anfängt, seine eigene Leistung herunterzuspielen und die eigenen Erfolge zu untergraben, so ist das keine Hilfe – für niemand. Im Gegenteil man macht sich mitschuldig und ist Teil des Problems.



 

Onlinekurs:

Wie man klare Grenzen zieht

und durch gezielte Konfrontation sich erfolgreich durchsetzt und kommuniziert.



Mut zur Konfrontation


bottom of page