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Wie Rollenverständnis Deine wahre Authentizität fördert


Wie Rollenverständnis Deine wahre Authentizität fördert

In einer Welt, in der sich die Meinungen ständig ändern, kann es schwierig sein, sich selbst treu zu bleiben. Wie kann man also authentisch bleiben und seine Identität bewahren? Die Antwort ist verblüffend einfach: Nimm Deine Rollen an und handle mit den machtvollen Mitteln, die mit der jeweiligen Rolle daherkommen. Indem Du Deine verschiedenen Rollen erkennst, sie annimmst und Dich auf sie einlässt, kannst Du selbstbewusster werden und Deine Authentizität auf den verschiedenen Bühnen Deines Lebens zur vollen Entfaltung bringen.


Rollenverständnis: Was bedeutet das?

Vielen von uns fällt es schwer, die unterschiedlichen Rollen im Leben anzunehmen. Manchmal haben wir einfach das Gefühl, in eine Rolle hineingeworfen worden zu sein, die nicht unserem Wesen entspricht und die wir uns auch nicht selber ausgesucht haben. Wenn die Erwartungen der Gesellschaft, des Jobs und der Familie unser Verhalten anfangen zu diktieren, so kann es schnell passieren, dass wir uns missverstanden fühlen und von unserem Umfeld nicht als die Person wahrgenommen, die wir sind. Dass daraus ein Frust entstehen kann, keine Kontrolle mehr über das eigene Leben zu haben und ständige Zweifel zu verspüren, in welche Richtung man sich überhaupt bewegen soll, ist nachvollziehbar.


Dabei reagieren manche Leute ein wenig allergisch, wenn sie das Wort «Rolle» hören. Das ist seltsam, aber auch irgendwie verständlich. Verständlich, weil viele ein falsches Verständnis dieses Begriffes haben. Bei dem Wort «Rolle» denkt man nämlich automatisch auch an Schauspielerei, also an etwas, was nicht echt, sondern gekünstelt und nur gespielt ist. Schliesslich will man selbst um jeden Preis möglichst authentisch sein. Da erscheint einem die Bezeichnung Rolle im krassen Widerspruch zur Authentizität zu stehen.


Seltsam ist es, weil: Wer keine Rolle spielen will, der spielt tatsächlich keine Rolle! (Lohnt sich mal darüber nachzudenken.)


Die eigene Rolle zu verweigern, ist trotzdem noch immer eine Form der Selbst-Darstellung, womit wir wieder bei der Analogie der Schauspielerei wären. Denn Fakt ist: Wir spielen immer eine Rolle. Ganz im Sinne Paul Watzlawicks: Du kannst nicht NICHT in einer Rolle sein. Die Frage lautet also nicht, ob wir eine Rolle haben, sondern viel mehr, ob wir unsere Rolle anzunehmen bereit sind? Und da es nun mal nicht sehr sinnvoll ist, unsere Rollen zu ignorieren, sollten wir an dieser Stelle mit einem grossen Missverständnis aufräumen.

Wie Rollenverständnis Deine wahre Authentizität fördert

Viele, die darüber nachdenken, in eine bestimmte Rolle zu schlüpfen, kämpfen mit der folgenden Frage: Soll ich mir selbst treu bleiben oder soll ich versuchen, jemand anderes zu sein, was gleichbedeutend ist, Dinge zu tun, die nichts mit mir zu tun haben?


Eine solche Denkweise kann eine grosse innere Spannung erzeugen, weil sie automatisch davon ausgeht, es gäbe nur eine Wahl zwischen «authentisch sein» und «nicht authentisch sein». Deborah Gruenfeld beschreibt diese Spannung in ihrem Buch Acting with Power auf folgende Weise:

... es ist ein Wettstreit zwischen zwei Logiken: einer Logik der Person, die durch Persönlichkeit, Gewohnheit und das, was sich am authentischsten anfühlt, definiert ist, und einer Logik der Situation, die durch Kontext, Rollen und soziale Normen definiert ist. Machtvolles und effektives Handeln ist eine Herausforderung der Rollenannahme. Authentizität ist hierbei nicht die richtige Vorgehensweise.

Der Überlegungsfehler liegt nämlich darin, zu glauben, authentisch zu sein, bedeute, sich selbst einfach nur treu zu bleiben und sein Verhalten nicht zu ändern, gleichzeitig aber meinen, man könne in herausfordernden Situationen die eigene Authentizität als Orientierung für seine Entscheidungen und sein Verhalten nutzen. Doch diese Logik ist falsch, weil sie die Integrität der jeweiligen Situation und der sozialen Normen nicht berücksichtigt. Integrität bedeutet in diesem Fall, sich strikt an eine Reihe von moralischen Standards zu halten. Authentizität beschäftigt sich eher mit der Frage nach dem Selbst – Integrität hingegen, die Erwartungen anderer zu verstehen und sie zu erfüllen. Oder anders formuliert: Das eine konzentriert sich auf persönliche Wünsche, das andere auf die ehrliche und ethische Erfüllung von Pflichten. Viele verstehen diese beiden Dinge als etwas strikt Getrenntes. In Wirklichkeit jedoch, können Authentizität und Integrität auf sehr machtvolle Weise zusammenwirken, wenn sie richtig verstanden werden. In ihrer Kombination bilden sie einen starken moralischen Kodex, der in jeder Situation als Entscheidungshilfe dient.


Es kann schwierig sein, den Spagat zu schaffen, sich selbst treu zu bleiben und gleichzeitig die Erwartungen zu erfüllen, die die jeweilige Situation an einen stellt. Gerade das ist der Grund, weshalb Integrität für eine erfolgreiche Rollenübernahme unverzichtbar ist. Integrität lässt uns an bestimmte Werte festhalten, die es uns ermöglichen, uns selbst treu zu bleiben, aber gleichzeitig unserer Verantwortung in einer bestimmten Situation gerecht zu werden. Situationsgerechte Entscheidungs- und Handlungsweisen setzen voraus, dass wir sowohl unsere eigene Logik (Authentizität) als auch die Logik hinter jeder Situation, mit der wir konfrontiert sind, aus der Sicht der Integrität verstehen. Dies erfordert, dass wir nicht nur unsere eigenen Gefühle und Überzeugungen berücksichtigen, sondern auch die der anderen um uns herum. Wir müssen uns um ein Gleichgewicht zwischen unseren eigenen Meinungen und denen anderer bemühen, so dass sich keine von ihnen in ihrer Bedeutung oder ihrem Wert beeinträchtigt oder geschmälert fühlt.


Im Klartext: Wir sind sowohl uns selbst als auch unseren Mitmenschen gegenüber verpflichtet, überlegt und verantwortungsbewusst zu handeln und gleichzeitig unseren Grundwerten treu zu bleiben. Das ist es, was authentisches und effektives Handeln ausmacht.


Rollenverständnis als Selbstschutz

Und letztlich ist das Verständnis von Rollen auch ein mächtiges Werkzeug zum Selbstschutz, das allen Beteiligten zugute kommt. Das Rollenverständnis ist für jeden, der sich selbst und seine Interessen in jeder Situation schützen will, unerlässlich. Jede Rolle, in die man schlüpft, ist wie ein Umhang, den man sich über die Schultern streift, und auch jederzeit wieder ablegen kann, wenn man aus dieser Rolle heraustritt.


Das Verständnis von Rollen kann uns auch dabei helfen, die Machtdynamik in einer bestimmten Situation zu verstehen und uns die Mittel an die Hand geben, Grenzen zu setzen, Barrieren abzubauen und einen sicheren Raum für alle Beteiligten zu schaffen. Wenn Du also weisst, welche Rollen Du einnehmen kannst und wie sich diese auf Deine Beziehungen zu anderen Menschen auswirken, kannst Du fundierte Entscheidungen treffen, die sowohl Deinen Werten als auch den Erwartungen Deiner Mitmenschen entsprechen.


Und bei all dem, solltest Du eines nicht vergessen: Auch wenn Du Deine Rolle nicht spielen willst, Du bist dennoch im Kopf anderer Menschen, immer Teil einer Geschichte, in der Du eine Rolle zugewiesen bekommst.


 

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